Mittwoch, 18. Dezember 2013

[Rezension] Gerard Donovan - Winter in Maine

Titel: Winter in Maine
Originaltitel: Julius Winsome
Autor/in: Gerard Donovan
Reihe: -
Preis: 17,99 € (HC)
Seitenanzahl: 208 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Erscheinungsdatum: 14. September 2009

ISBN: 9783630872728
Bewertung: 5/5




Das Buch.
Der Winter in den Wäldern von Maine ist kalt und einsam. Bisher hat das Julius Winsome nicht gestört, er lebt schon lange allein, und er hat einen treuen Gefährten, seinen Pitbullterrier Hobbes. Als sein Hund eines Nachmittags offenbar absichtlich erschossen wird, bricht Julius' Welt zusammen. Und er fasst einen unerhörten Entschluss...




Meine Meinung.
In schon drei Buchhandlungen wurde mir dieses Buch dringend ans Herz gelegt aber ich wollte den richtigen Moment abpassen, um es zu lesen. Die Tatsache, dass bei uns aktuell kein Schnee fällt hinderte mich nicht daran, in den tiefen und bitteren Winter Maines abzutauchen und somit ins Julius Leben. 
Julius ist ein Mittfünfziger der in einer kleinen Hütte im Wald von Fort Kent wohnt. Sein Vater hat ihm 3282 Bücher hinterlassen, die er jeden Abend liest, die meisten davon von Shakespeare. Von seinem Urgroßvater aus dem ersten Weltkrieg nach dem Waffenstillstand mit einem englischen Soldaten ertauscht, eine Kriegswaffe, mit der viele Männer getroffen wurden, eine Lee-Enfield. Und dann wäre da noch sein treuer Freund Hobbes, den Julius vor ein paar Jahren aus dem Tierheim befreit hatte.
Gleich zu Anfang werden wir mit Julius' Verlust um Hobbes konfrontiert. Jeder Tierfreund weiß, wie schmerzhaft es ist sein geliebtes Tier zu verlieren. Umso grausamer, dass es aus nächster Nähe mit einer Waffe hingerichtet wurde. Nachdem Julius in der Stadt Plakate aufgehangen hatte, um Hinweise auf den Täter zu bekommen, zweifelt er an der Gutmütigkeit der Mitmenschen. Nicht ein paar Stunden nachdem er das Plakat angebracht hatte, kritzelte ein Fremder darauf "Ein Köter weniger auf der Welt, na und?" - Welcher kaltherzige Idiot schreibt so etwas?
Tief im inneren, vielleicht schon lange schlummernd, erwacht etwas Böses und Zorniges in Julius...
Und so gerät der Leser immer wieder an den grenzwertigen Punkt mit Julius einzustimmen und sich auf die falsche Seite zu schlagen. Man kommt ins Wanken, hält inne und denkt darüber nach wie man selber reagieren sollte, wenn einem das Haustier so aus dem Leben gerissen wird.
Dieses Buch ist anders, wer es gelesen hat wird verstehen was ich meine. Ich finde, dass ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, denn es berührt einen auf eine ganz andere Art. Für mich war "Winter in Maine" auf jeden Fall eine Überraschung in diesem Monat!
Fazit: Ein sehr atmosphärischer Roman mit thrillerlastigen Elementen. Für jeden, der noch in den tiefsten Winter eintauchen möchte.  




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