Montag, 29. April 2013

[Rezension] Hervé Jaouen - Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?

Titel: Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?
Originaltitel: Mami mémoire
Autor/in: Hervé Jaouen
Reihe: -
Preis: 14,90 € (HC)
Seitenanzahl: 192 Seiten
Verlag: Urachhaus
Erscheinungsdatum: 01. März 2013
ISBN: 9783825177867
Bewertung: 4/5

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Der Klappentext.

Véro hat es nicht leicht: Ihre wechselnden Lover sind notorisch untreu, ihr Bruder ist ein Ekel, und jetzt soll sie auch noch ihr Zimmer räumen, weil ihre Oma dort einzieht. Und die leidet an Alzheimer...

Innerhalb kürzester Zeit ist das Familienleben komplett auf den Kopf gestellt. Omama plündert nachts die Küche, hortete Unmengen Schokoriegel und Silberlöffel unter ihrem Bett, weil sie glaubt, dass der Krieg noch immer andauert, telefoniert stundenlang ins Ausland oder löscht versehentlich wichtige Daten auf Mamans Computer...

Meine Meinung. 
Das Cover ist zwar lustig aber ich finde es nicht wirklich passend zum Inhalt der Geschichte. Dafür passt es aber wieder mit dem Titel zusammen. 
Hervé Jaouen hat versucht, mit "Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?" die Krankheit Alzheimer auch an jüngere Leser ranzuführen.
Seine Charaktere hat er allesamt sehr liebevoll gestaltet und ihnen mit seinem charmantem Schreibstil Farbe eingehaucht. Trotz der wenigen Seiten gewinnt man die dreizehnjährige Véro, ihre Eltern und auch die an Alzheimer erkrankte Oma sehr lieb. Das komplette Gegenteil dafür sind allerdings ihr Onkel Charles und ihre Tante Katha. Sie sind sehr materiell eingestellt und haben keine Zeit und vor allem keine Lust sich mit der Krankheit von Charles Mutter auseinander zu setzen.
Die vielen humorvollen Geschichten von Véros Oma lassen aber auch nie die Ernsthaftigkeit dieser Krankheit vergessen, was ich persönlich sehr gut finde. So ein Thema sollte nicht verharmlost werden. Wobei ich glaube, dass Hervé Jaouen sich eher auf die Anfangsphase dieser Krankheit konzentriert hat.

Véro erzählt von den kleinen und großen Problemen, dem alltäglichen Zusammenleben mit ihrer Oma. Die alte Dame macht es der Familie ungewollt nicht ganz einfach. Es ist berührend beschrieben worden wie liebevoll sich doch jeder Einzelne mit der Oma befasst und ihr die ein oder andere spannende Geschichte aus der Vergangenheit entlocken kann und ihr somit ein schönes und auch würdevolles Leben integriert in der Familie ermöglicht wird. Und auch die Familie lernt die alte Dame neu kennen. Es werden alte Schätze und Liebesbriefe wieder ans Tageslicht geholt, die das Gedächtnis der alten Frau für kurze Zeit nochmals auffrischen. 
Hier und da wird auch mal eine Liebelei von Véro oder ein Streit mit ihrem Bruder Guillaume beschrieben, was das Thema noch einmal auflockert. 

Fazit: Ein schönes Buch, welches auch unbedingt Jugendliche lesen sollten, die selbst jemanden mit Alzheimer in der Familie haben, um die Handlungen der Personen vielleicht besser verstehen zu können. 
An und für sich ist hier eine kurze aber dafür sehr humorvolle und berührende Geschichte entstanden, die wohl in Frankreich schon fest als Schullektüre etabliert wurde. Und ich finde auch hier hat dieses Buch durchaus potential als Lektüre unserer Schüler.
Es gibt einen Punkt Abzug für die fehlende Tragik. 





Einen besonderen Dank gilt an der Stelle dem Urachhaus Verlag, der mir das tolle Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat und natürlich auch den Verantwortlichen von Blogg dein Buch.


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